Geschichte
Gründungsjahre
Das Theater hat in Pfeffikon - wie auch andernorts in der Zentralschweiz (vgl. hier) als auch im angrenzenden aargauischen Wynental - eine lange Tradition. So war das Spiel der Theaterleute bereits seit langer Zeit fester Bestandteil des Kulturlebens in der Gemeinde mit Aufführungen zu unterschiedlichsten Anlässen - in der Mitte des 20. Jahrhunderts vornehmlich an den Unterhaltungsabenden des Gemischten Chors sowie der Musikgesellschaft - als in den 1970er-Jahren langsam der Wunsch aufkam, nicht mehr nur das zweite Glied anderer Vereine zu spielen, sondern als eigenständige Theatergruppe aufzutreten. Erstmals unter dem Namen «Theatergruppe Pfeffikon» traten die Pfeffiker Theaterleute noch vor der Vereinsgründung in Erscheinung, als sie im April 1978 anlässlich des 50-Jahr-Jubiläumskonzerts des Gemischten Chors Pfeffikon die Komödie «s'Hörrohr» auf die Bühne brachten. Zur formellen Gründung der Theatergrupe Pfeffikon kam es schliesslich am 23. Juni 1978 als sich zehn Theaterleute unter dem Vorsitz des nachmaligen Präsidenten Markus Troxler im Restaurant Löwen zur Gründungsversammlung der Theatergruppe Pfeffikon trafen.
Im Herbst des gleichen Jahres startete die Theatergruppe sodann in ihre erste Saison als eigenständiger Theaterverein. Der Einstand wurde aber nicht etwa in Pfeffikon, sondern am 30. September 1978 im Löwensaal in Beinwil am See gefeiert. Auch die zweite Aufführung ging noch «auswärts» über die Bühne, nämlich im Saalbau in Reinach. Aber am 25. November 1978 war es dann endlich so weit, und die Theatergruppe Pfeffikon trat mit dem Schwank «E ganz grissene Köbi» erstmals vor heimischem Publikum auf.
Nachdem die Theatergruppe Pfeffikon im ersten Jahr auch weiterhin noch an Unterhaltungsabenden von anderen Vereinen aufgetreten ist, plante sie für Ende April 1979 ihren ersten abendfüllenden Theaterabend. Nachdem der ursprünglich angedachte Termin infolge der gleichzeitig stattfindenden Grossratswahl noch um eine Woche verschoben werden musste, konnte am Wochenende vom 5. und 6. Mai 1979 sodann zum Dreiakter «Alles für d’Chatz» in den Saal des Restaurants Löwen in Pfeffikon geladen werden. Das Publikum kam in Scharen, sodass der Löwensaal bereits eine Viertelstunde vor Aufführungsbeginn bis auf den letzten Platz besetzt war und später Ankommende wieder den Rückzug haben antreten müssen. Und die zahlreich erschienenen Zuschauer wurden nicht enttäuscht: Die Aufführungen wurden zu einem vollen Erfolg und die Kritiken sowohl aus dem Publikum als auch in der Presse vielen überschwänglich aus, sodass man sich bestätigt sah, mit der Gründung einer eigenständigen Theatergruppe den richtigen Schritt gewagt zu haben.
1980er-Jahre
Die 1980er-Jahre waren geprägt von diversen Neuerungen, allen voran in Bezug auf die Aufführungslokalität: Nachdem die ersten beiden Aufführungen des Jahrzehnts noch im Saal des Restaurants Löwen auf die Bühne gebracht wurden, konnte die Theatergruppe im Januar 1981 mit dem Stück «E Musterfrau» zum ersten Mal im neu eingeweihten Pfeffiker Mehrzweckgebäude auftreten. Im November 1981 wagte sich die Theatergruppe Pfeffikon mit «De Legionär vo Mittwald» dann erstmals in die ernsthafte Theaterszene vor. Die Aufführungen bescherten der Theatergruppe insbesondere in der Presse beste Kritiken. Die Luzerner Neueste Nachrichten resümierten etwa, dass «man der Theatergruppe Pfeffikon attestieren [darf], sich zu einem Ensemble gefunden zu haben, das den direkten Vergleich mit den traditionellen Theaterspielorten der Innerschweiz nicht zu scheuen braucht».
Im weiteren Verlauf der 1980er-Jahre festigte die Theatergruppe Pfeffikon ihre Strukturen. So wurde einerseits der bis heute bestehende zweimonatige Sitzungsrythmus des Vorstands eingeführt, andererseits pendelte sich ein, dass die Theatergruppe Pfeffikon nebst einem Auftritt am Unterhaltungsabend des Gemischten Chors im Frühjahr jeweils im Spätherbst zu einem eigenen abendfüllenden Theaterabend in die Mehrzweckhalle Pfeffikon lud. Der Abschluss des Jahrzehnts schliesslich war geprägt sowohl von einer Feier als auch von einem Ende: Mit dem Lustspiel «Mit Chuchi-Aateil» durfte die Theatergruppe Pfeffikon einerseits im November 1988 das 10-jährige Vereinsjubiläum feiern, andererseits stand die Theatergruppe im Jahr 1989 zum letzten Mal mit zwei Theatern pro Jahr auf der Bühne, nachdem mit der Auflösung des Gemischten Chors Pfeffikon die Theateraufführungen an dessen Unterhaltungsabend wegfielen.
1990er-Jahre
Die 1990er-Jahre begangen für die Theatergruppe Pfeffikon gleich mit einer gewichtigen Personalie: Anlässlich der ersten Generalversammlung im neuen Jahrzehnt stellte der Gründungspräsident Markus Troxler sein Amt zur Verfügung. In Anerkennung seines grossen Einsatzes für den Verein wurde er sogleich zum ersten Ehrenmitglied der Theatergruppe Pfeffikon ernannt. In theatralischer Hinsicht startete das Jahrzehnt mit «Vier Fraue ond ei Maa» im Herbst 1990 und «Z’oberst wohne s’Engels» im Herbst 1991 gewohnt unterhaltsam. Das für den Herbst 1992 angedachte Theater musste aufgrund des Bazars zugunsten der Kirchenrenovation sowie fehlender Proberäumlichkeiten auf den Frühling 1993 verschoben werden, was sich im Nachhinein aber als Glücksfall herausstellen sollte. Denn der Aufführungszeitpunkt im Frühling bewährte sich so gut, dass beschlossen wurde, fortan an diesem Termin festzuhalten.
Und noch etwas anderes war neu in den 1990er-Jahren: Erstmals bekam man die Konkurrenz vergleichbarer Veranstaltungen talauf und talab und wohl auch des Fernsehens zu spüren. Ausverkaufte Hallen waren keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Theatergruppe Pfeffikon konnte sich aber durch ein beherztes Engagement der Theaterleute sowie durch überzeugendes theatralisches Können ihren Platz als Garant für gute Unterhaltung im Veranstaltungskalender der Region behaupten und stets an zwei Wochenenden Ende April/Anfang Mai jährlich zu insgesamt drei Aufführungen einladen. Zum Ende des Jahrzehnts wartete die Theatergruppe Pfeffikon 1999 dann nochmals mit einer Neuerung auf: Erstmals stand man bereits am Freitag auf der Bühne und konnte so die bis anhin auf zwei Wochenenden verteilten Aufführungen (je zwei Samstagsaufführungen sowie eine Sonntagsaufführung am ersten Wochenende) auf drei aufeinanderfolgende Tage konzentrieren mit jeweils einer Freitags-, einer Samstags- und einer Sonntagsaufführung.
2000er-Jahre
Das neue Jahrtausend sollte noch so einige Neuerungen mit sich bringen, startete zunächst aber einmal wie gewohnt: Mit einer durchaus gelungenen und überzeugenden Aufführung des Lustpiels «S’Familie-Chraftwärch» vor zahlreich erschienenem Publikum. Der nächste Höhepunkt stand mit dem Jubiläum im Jahr 2003 an. Vorher wollte sich die Theatergruppe Pfeffikon aber noch einen zeitgemässen Auftritt verpassen und durfte auf die Aufführungen 2002 hin ein neues, modernes Logo präsentieren, welches bis heute geführt wird. Mit dem neuen Logo feierte die Theatergruppe Pfeffikon schliesslich im Jahr 2003 gleich in doppelter Hinsicht: Einerseits ihr 25-jähriges Bestehen als eigenständiges Theaterensemble andererseits das 35. Theaterstück. Für das grosse Jubiläum entschied man sich, das erste Stück, welches die Theaterleute unter dem Namen «Theatergruppe Pfeffikon» aufgeführt haben, erneut auf die Bühne zu bringen und so wurde im April 2003 zur Komödie «s’Hörrohr» in die Mehrzweckhalle Pfeffikon geladen. Die Jubiläumsaufführungen durften als voller Erfolg verbucht werden und spornten zu weiteren Höchstleistungen in den kommenden Jahren an.
Nachdem die Theatergruppe Pfeffikon in den Jahren 2004 und 2005 vor ausverkauften Hallen mit «Manne und anderi Irrtümer» sowie «Bäckerei Dreyfuss» überzeugen konnte, verliess sie 2006 für einmal die Pfade der Lustspiele und wagte sich erstmals an eine anspruchsvolle Kriminalkomödie: «Laras Plan». Und auch dieser Plan ging auf und das Publikum war begeistert. 2008 durfte die Theatergruppe Pfeffikon bereits ihr 30-jähriges Jubiläum feiern und lud hierfür zu «E Gueti Fründin bruchsch». Als Jubiläumsgeschenk lancierte man einerseits ein neues, modernes Theaterprogramm, andererseits erweiterte man die Theatersaison um eine vierte Aufführung: Erstmals gab die Theatergruppe Pfeffikon bereits am Mittwochabend ihr Können zum Besten. Und die Mittwochsaufführung bewährte sich auf Anhieb und entwickelte sich schnell zu einem Publikumsliebling.
2010er-Jahre
Zum Beginn des neuen Jahrzehnts sah sich die Theatergruppe Pfeffikon mit den veränderten Erwartungen des Publikums an einen Theaterabend konfrontiert und verzichtete erstmals auf die bis anhin traditionelle (tanz-)musikalische Unterhaltung im Anschluss an die Aufführungen. Stattdessen beschränkt man sich seither auf das Theater. Theatralisch begannen die 2010er-Jahre gewohnt unterhaltsam mit «Pretty Belinda» und «Honigmond», wobei bei letzterem Stück erstmals ein rein weibliches Ensemble auf der Bühne stand. Nach einem einjährigen Unterbruch und einem Wechsel im Vorstand lud man im April 2013 zu «Caramba - e Zwilling z’viel».
In den folgenden Jahren konnte die Theatergruppe Pfeffikon ihre Stellung behaupten und das Publikum fand jedes Jahr zahlreicher in die Mehrzweckhalle Pfeffikon. Im Jahr 2018 durfte die Theatergruppe Pfeffikon sodann vor vollen Hallen mit «Schlau muess mer sii» ihr 40-jähriges Jubiläum feiern und das Publikum begeistern. Das Jahrzehnt konnte mit der ebenso erfolgreichen Komödie «En verhängnisvolli Nacht» abgeschlossen werden.
Seit 2020
Die 2020er-Jahre begannen alles andere als wie geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das kulturelle Leben sprichwörtlich stillgelegt und die Theateraufführungen 2020 und 2021 mussten schweren Herzens abgesagt werden. Die Theatergruppe Pfeffikon liess sich davon aber nicht aufhalten und nutzte die Zeit einerseits zur Festigung ihres Könnens, andererseits für die Umsetzung von Neuerungen. So lancierte man unter anderem ein neues, moderneres Programm und meldete sich 2022 sodann mit der Komödie mit dem passenden Titel «Alles keis Problem» zurück und durfte vor dem zahlreich erschienenen Publikum vollends reüssieren. Im Jahr 2023 durfte die Theatergruppe Pfeffikon sodann vor ausverkauften Hallen ihr 45-jähriges Jubiläum feiern und das Publikum mit «E Maa zom Miete» begeistern. Als Geschenk zum Jubiläum wagte man sich an die Digitalisierung und erfüllte sich schliesslich mit dem Onlineauftritt www.theater-pfeffikon.ch einen lang ersehnten Wunsch.